Legend

Geht’s um Sylvester Stallone, you. better. don’t. fuck. with. me. Just don’t.

Geht’s um Sylvester Stallone, you. better. don’t. fuck. with. me.
Just don’t.

sabina

Sylvester Stallone ist vieles für mich.
Jugend. Coolness. Lärm. Hingabe. Rocky.

Von Hollywood jahrelang verrissen und belächelt. Von den Müttern und Vätern meiner Generation strikt und augenrollend ignoriert.

Ich hab ihn erst spät gesehen, den originalen Rocky und wurde völlig überrumpelt, so sehr hab ich mir das alles anders vorgestellt. Warum war das so ein kleiner Film? Warum so leise? Warum so zärtlich? Warum so verdammt gut in seiner herzlichen Einfachheit?
Ich komm nicht drüber weg, will es auch nicht und Rocky gehört bis heute zur Top 5 meiner liebsten Filme.

Ich erinnere immer wieder gern (und leidenschaftlich), daran, dass der gute Mann 1977 für gleich zwei Oscars nominiert war. Jaa für Oscars. Jaa Stallone.
In der Kategorie Bester Hauptdarsteller UND in der Kategorie Bestes Original Drehbuch. Das gibt’s nicht so oft, ok? Der Film selbst bekam zehn Nominierungen. Warum? Weil der Mann alles gab. Er tat das, was er musste, er tat es mit einer riesen Leidenschaft und er tat es mit den richtigen Leuten.
Sogar der Laudator passt perfekt hierher. Ein gelangweilt geladener, schäumend selbstbewusster ‘Jack Torrance’. Yeeesss! 
So hat alles angefangen. 

Sly blieb dran. Am Anfang noch recht ruhig. Dafür mit einer fast totalen Übernahme von Drehbüchern, Hauptrollen und Regie. Bis dann 1982 (wann sonst), mit Rocky 3 – Eye of the Tiger alles erstmals richtig laut und gross wurde und mit First Blood (aka Rambo), mal eben noch ein zweiter Held der Popkultur in die Welt geschickt wurde. On fire ist der drezehnjährige Junge in mir! ON FIRE! Die Zeit von Rocky IV, Cobra, Over the top, Rambo III, Lock up, Tango & Cash war beschissen grossartig, come on!

Danach gab’s meinetwegen einen ersten kleinen Einbruch mit zwei etwas gspässigen Komödien.
Dann 1993. CliffhangerDemolition Man‘ – Assassins. Ooyeah! Abgeschlossen wurde diese Zeit ausgerechnet mit Copland, wo man dem geächteten Schauspieler Stallone überrascht plötzlich wieder Respekt zollte. Noch heute heisst’s oft, also in Copland war er schon gut. Jaja, war er. War er wirklich.

Danach war’s dann, auch für mich, wirklich fast zehn Jahre lang vorbei. Bei Get Carter, Driven etc, da dachte ich, ja, jetzt findet die Ära Stallone sein unvermeidliches Ende.
2006 stand man aber plötzlich vor Rocky Balboa.

Adrian.
Rocky und Adrian. Ich atme ein und ich atme aus. Ich muss. Denn ich werd hier jetzt nicht sentimental. 
Nur das. Mit Rocky Balboa hat er mir das Herz gebrochen. Und ich hab ihm in meinem schier grenzenlosen Schmerz vorgeworfen, dass das nichts als der billigste Weg war, diese Geschichte zu schreiben. Meine Reaktion auf diesen Film hat mich ein wenig schockiert.

John Rambo zwei Jahre später. Ich fand ihn nicht gut, nein. Und trotzdem beeindruckte er. Der Boss ist wieder da. Mit beiden Füssen. Und zwei Händen, die kurz darauf mit The Expendables nochmals richtig unnötig geilen Scheiss in die Kinos ballerten.

In Creed gibt er jetzt mutig aus der Hand. Keine Regie, kein Drehbuch. Die Hauptperson wird zur Nebenrolle. Eine Nebenrolle aber, die trägt. Schön gemacht. Stallone nimmt seinen Rocky ernst. Ich auch, sehr.

Ich sag euch was.
Mit Sly würd ich gern mal ein Glas Rotwein trinken. Und reden. Wahrscheinlich würd ich emotional werden. Sicher würd ich etwas heulen. Naja. Zu wichtig ist für mich sein Werk. Zu unbeschreiblich mein Dank dafür. Aber man könnte ja dem Wein die Schuld geben. Und sowieso würde er mir bloss schief grinsend auf die Schulter klopfen und nach dem zweiten Glas würde man sich einfach unterhalten. Ja, mit Sylvester Stallone eins trinken wär bestimmt was Feines. Der Mann hat Klasse!

Stallone ist seit vierzig Jahren immer da. Er arbeitet intelligent, er arbeitet hart und er arbeitet mit Freude und mit viel Herz. Standing Ovations bei den Golden Globes? Man steht endlich dazu. Sylvester Stallone ist eine Legende. 
Gebt ihm seinen verdammten Oscar!
Man dankt.

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