Liebe Niche Beauties

Ich sag’s wirklich nicht gern, aber ich glaube bei meiner letzten Bestellung ist etwas schief gelaufen. #samplegate

Lieb…Nein, ich kann nicht. Kleiner Moment.
Heute war dieser Tag. Ich hasse ihn. Jedes Jahr hass ich ihn. Wah! 
Der Tag, an dem’s plötzlich Sommer ist. An dem jeder und jede das Gefühl hat, auf ihr Nacktsein hätte ganz Zürich gewartet. 
In spätestens zwei Tagen werd ich drüber weg sein, alles gut also. Musste einfach raus. Die Haare tun mir weh. Dann muss manchmal eher was raus, verdammt.
So.


Liebes Niche Beauty-Team

Ich sag’s wirklich nicht gern, aber ich glaube bei meiner letzten Bestellung ist etwas schief gelaufen. Zuerst war alles so, wie’s immer ist: Paket bei der Poststelle entgegen genommen und mich damit gespielt geduldig nach Hause begeben. Mich dort in die feinsten Lumpen geworfen, die Blase entleert, Tee gekocht und den Küchentisch geputzt. Dann, wie immer, noch IRGENDETWAS kleines erledigt. Nur, um es auch ja nicht überstürzt zu haben. 

Gut. Paket auf dem aufgeräumten Tisch, ich davor. Zwei Sachen hab ich bestellt. Beides aber Sachen, die ich schon zum zweiten Mal gekauft hab. Locker. Easy.
Entspannt wie ein zwölfjähriges Mädchen in der Nacht auf seinen Geburtstag, hab ich mit einem Messerchen das Klebeband des Pakets angeritzt… Ok, ich gebs ja zu. Ein Niche Beauty Paket ist immer packend. 
Ich werd dort nur schon visuell auf die richtige Art angesprochen. Irgendwie fühl ich mich auch immer sofort gepflegt, kaum bin ich da. Echt. Und die Auswahl von Niche Beauty ist dermassen aufregend, da kriegt man Vögel! Ja Vögel. Sagt man hier so. “Strictly Selective, Strictly Luxury” – sagt man dort. Passt. Das ist (Beauty) Online-Shopping auf allerhöchstem Niveau. Das ist wie in ein schönes Geschäft gehen und vor lauter Freude nicht wissen, wohin man als Erstes schauen soll.
Und, das ist euch hoffentlich bewusst, liebe Niche Beauties, ihr wisst, wie man samplet. Gut mustern kann jetzt wirklich nicht grad jeder und Ihr seid die MusterMEISTER!
Muster sind klasse, oder? Schon als Kind bin ich in Apotheken und Drogerien gegangen, um leise und mit rotem Kopf zu fragen: Händ Sie ächt es paar Müschterli? Einfach so. Was wollte ich auch damit? Ging es bloss darum, etwas gratis zu bekommen? Sammeln vielleicht? Mich erwachsen fühlen? Ich kann mich nämlich nicht so recht erinnern, was ich dann immer damit gemacht hab. Aber ich hab Müschterli geliebt! Und ich liebe sie bis heute. Werde ich bemustert, fühle ich mich als Kundin was wert. Ist einfach so. 
Wird man dann noch nach seinen Vorlieben und Interessen bemustert, fühlt man sich als Kundin wie eine Königin. Und einzelne Shops haben’s drauf, ihre Kunden nicht bloss wie Könige fühlen zu lassen, sondern wie beschenkte Kinder! Natürlich sind Muster Werbung, eine verdammt gute sogar. Aber eine, der ich mich immer wieder liebend gerne hingebe.

Wenn ein Paket von Niche Beauty auf dem aufgeräumten Küchentisch thront, stört man mich für eine halbe Stunde lieber nicht. Selbst dem Kater schmeiss ich bloss ein abwesendes “Hoi Schnäuz” vor die Pfoten, sollte er plötzlich neben mir stehen und auf das Seidenpapier spekulieren… Niche Beauty Seidenpapier ist sein liebstes. Meist will ich ja gar nichts bestellen, aber wenn sich das Tier auf kein anständiges Seidenpapier mehr pflanzen kann, muss unsereiner sich halt opfern. So unerträglich es auch ist. 
So knistert es dann, das Seidenpapier, Luftplastik raschelt verheissungsvoll und manchmal saug ich ein “Uhh!” oder ein “Iiiii!”, ein “So geil!”, oder gar ein “He nei, sicher nöd!” in mich rein. Sonst muss es ganz still sein. 
Ich hatte es also angeritzt, das Klebeband. Langsam geöffnet, das Paket. Vorsichtig weggenommen, die erste Lage Luftplastik. Und mir dann gestellt, die Frage: 

Was ist denn DAS DA UNTEN noch?!

Also, das da unten war bloss meine Bestellung…
DAS DA OBEN, das aussah wie meine Bestellung, waren die Muster. Die Muster!!
DAS DA OBEN war so prall und gross, dass der Luftplastiksack, in dem DAS DA OBEN verpackt war, geplatzt ist. Geplatzt. Ge-platzt! Was?

Atemlos hab ich angefangen, mich durch die ganzen Sachen zu fingern. Muster für Muster. Brieflein für Brieflein. Tube für Tube.
Ein knappes Stündchen später war ich dann bei meinem Einkauf angelangt. Berauscht von der irrsten Bemusterung die mir je geschah, hab ich meine Einkäufe verräumt und ja, dann wollte ich halt nur nochmal schnell zu all meinen Mu-hu-sternnnn (lalalalalaaa…), und dann kam es plötzlich, das schlechte Gewissen. 
Leute, da sind dutzende Muster drin! Und ich rede von Laura Mercier, By Terry, Rodial, Mio, Murad, Eve Lom, Sunday Riley! Shit. SHIT! Und ja, schon richtig, ich habe einen neuen Eyeliner gebraucht, aber ich hätte dann schon einen gekauft, wisst ihr. Ihr hättet mir wirklich keinen schenken müssen!
Da waren 24 (Vierundzwanzig), Muster drin! Schonmal bei Douglas bestellt, anyone?
Und jetzt kommt mir nicht mit Shopgeschenk! ICH WEISS, ab 50 Euro gibt’s das bei Euch und ICH WEISS DAS, weil ich’s jetzt ausnahmslos jedesmal bis zum Shopgeschenk schaffe. Je mehr ich bestelle, desto mehr Seidenpapier hat’s tänk drum. Ich bin ja nicht blöd.

Liebes Niche Beauty Team, ich glaube, einem Eurer Mitarbeiter ist Euer ganzer Musterschrank in mein Paket gefallen! Ein Erdbeben vielleicht? Das muss es gewesen sein.
Was machen wir jetzt?

Mir ist in der ersten Woche nicht viel mehr in den Sinn gekommen, als die Muster auf einem Tischchen hübsch auszubreiten. Die Muster anzustarren. Die Muster anzufassen. Die Muster neu zu arrangieren. Meinen Kopf über den Mustern zu schütteln. Dann hab ich mir irgendwann gedacht, ich schreib euch lieber einfach mal. Naja, falls Ihr Euch fragt, warum es keine Muster mehr hat, im Musterschrank.
Das war an diesem Tag, an dem’s plötzlich Sommer war. Unterdessen ist der Sommer schon wieder so weit weg wie ich von schulterlangem Haar, dafür hab ich meine Scheu vor meinem Mustertischchen etwas verloren. Wann immer mir im Bad etwas fehlt, oder ich einfach mal was Neues ausprobieren möchte, schlendere ich nun summend in meinen Musterladen und such mir was aus. Hiiii! Ich könnte meinen ganzen Körper mit all den Sachen einmal rauf und runter (und wieder rauf), pflegen. Angefangen hab ich ganz oben. Bei den Haaren. Da kann am wenigsten Schaden angerichtet werden. HmHmHm… Aufgehört irgendwo in der Mitte. Als das scheiss Gewissen wieder zugeschlagen hat.
Also, ich hätte immer noch gut zwanzig Muster, die ich Euch zurückschicken könnte. Ihr sagt mir einfach Bescheid.


Eine glückliche Niche Beauty-Kundin

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